Die Laborantin
Ella Road, der Shootingstar der Londoner Theaterszene, verknüpft in ihrem theaterwirksamen Debüt, das aktuell auch bei uns zu den beliebtesten und meistgespielten Stücken gehört, eine berührende Liebesgeschichte mit hochbrisanten Fragen zur Genforschung – die spätestens seit der lückenlosen Entschlüsselung des menschlichen Genoms (2021) und der Genschere CRISPR keine Zukunftsvision mehr sind.
Noch bevor erste Symptome auftreten, gibt ein Gentest Auskunft über den gesundheitlichen Verlauf des zukünftigen Lebens, von Herzinfarkt bis zu Erbkrankheiten, alles kann ausgelesen werden. Aus dem Testergebnis wird ein Ranking auf einer Skala von 1 bis 10 erstellt. Ursprünglich als Vorsprung bei der individuellen Gesundheitsvorsorge gedacht, wirken sich die Ergebnisse auf das gesamte private und berufliche Leben aus. Kein Job, keine Wohnung, kein Kredit ohne gute Gen-Bewertung. Laborantin Bea ist für die Durchführung der Tests verantwortlich. Als ihre Freundin, deren Index nur 2,2 beträgt, sie bittet, das Ergebnis zu fälschen, entdeckt Bea einen lukrativen Nebenerwerb. Welchen Preis Sie für ihren materiellen Lebensstandard bezahlen muss, merkt Bea erst zu spät …
Die Geschichte beschäftigt sich auf tragikomische Weise mit dem Opportunismus großer Teile der nachwachsenden Generationen. Die unterschiedlichen, genau gezeichneten Charaktere und die nachdenklichen Zwischentöne, mit hochbrisanten medizinisch-ethischen Forschungsthemen, lässt das Ensemble - unter anderem mit Jungstar Lilli Fichtner – höchst lebendig werden.
»Das Publikum feiert die Inszenierung mit begeistertem Applaus.«
Neue Westfälische
Schauspiel
von Ella Road
Deutsch von John Birke
Mit Julia Berchtold, Lilli Fichtner, Flavio Kiener, Alexander Klages
Regie: Sewan Latchinian
Ausstattung: Birgit Voß
Musik/Video: Massimo
Hamburger Kammerspiele
Stückeinführung um 19.30 Uhr im Kleinen Saal
Spieldauer: 2 Std. 20 Min. inkl. Pause