Eine Recherche zum entfesselten Finanzwesen von Franziska Bulban & Alexandra Rojkov
Die Inszenierung erzählt auf Grundlage der Rechercheergebnisse zweier Journalistinnen zu den Cum-Ex-Geschäften einen Wirtschaftsthriller über die Parallelgesellschaft eines entfesselten Finanzwesens. Verfremdet durch eine multimediale und interdisziplinäre Ästhetik bedienen wir uns den Gesetzen des Krimigenres, um die Frage zu stellen, welche gesellschaftliche Narration es ermöglicht, dass immer neue Lücken im Steuersystem gefunden werden, ohne einen wirklichen Aufschrei zu erregen. Die Schuldfrage scheint bezeichnenderweise kaum eine zu sein. Es wird lediglich gefragt: Wie war das möglich?
Wir setzen mit dieser innovativen Form der Autorenschaft auf ein Projekt, das über die Aufführung hinaus geht. Unser Anliegen ist dabei in zweierlei Hinsicht politisch motiviert: Wir möchten erstens verhindern, dass die Aufarbeitung der Cum-Ex-Geschäfte versandet, zweitens verstehen wir die Partnerschaft zwischen Kunst und Journalismus als Bekenntnis zur Presse- und Meinungsfreiheit.
Gefördert von dem Kultursekretariat NRW Gütersloh