Rudolf Nurejew war ein Komet am Tanzhimmel, ein Welt-, Medien- und Popstar des klassischen Balletts und ein Mann mit einer außergewöhnlichen Lebensgeschichte. Die Choreographen Guido Markowitz und Damian Gmür spüren mit ihrem Tanzstück dem Künstler und Menschen Nurejew nach. In der Produktion des ´Tanz Theater Pforzheim´ – live begleitet von der Badischen Philharmonie Pforzheim – entwerfen sie eine emotional packende, psychogrammatisch durchleuchtende Tanz-Imago in Bildern, Gefühlen und Emotionen eines Lebens, das vor allem auf der Bühne stattfand.
Helles und Dunkles liegen in der Lebensgeschichte des legendären Tänzers, der den männlichen Bühnentanz im 20. Jahrhundert nachhaltig veränderte, nah beieinander. Gewohnt etablierte Regelsysteme infrage zu stellen und zu ignorieren, forderte Nurejew zeit seines Lebens Menschen und Institutionen heraus. Vielen erschien er egoistisch und provokativ, anderen voller Hingabe und innovativ. Publikum und Medien liebten und verehrten Nurejew, Andere litten unter ihm. Seine Schönheit galt als betörend, seine Gier und Egozentrik als bestechend. Für Guido Markowitz war Nurejew alles: ein Faun, ein Kind, weißer Schwan, schwarzer Schwan, Liebender, Geliebter, Kämpfer, ein Mann aus dem Schnee, der Kälte kannte und die Hitze des Lebens lebte; für Damian Gmür ein Mensch, der den eisernen Vorhang kannte, den Stacheldraht spürte und immer wieder den Sprung ins Neue und Unbekannte wagte – getrieben von Instinkt und Intuition.
Das Theater Pforzheim ist die bedeutendste Kultureinrichtung in Pforzheim und der Region. 2015 übernahm Guido Markowitz als Ballettdirektor und Chefchoreograf die Leitung des damaligen ´Ballett Theater Pforzheim´ und verlieh ihm nicht nur ein prägnantes eigenes zeitgenössisches Profil, sondern setzte auch markante Akzente u.a. mit abendfüllenden Neuproduktionen, die ein neues und stilistisch vielfältiges Erzählen existenzieller Themen des Menschen im Konflikt mit sich und der Welt zeigen.
»Ich bin immer wieder fasziniert davon zu sehen, wie ergreifend es ist, wenn Tänzerinnen und Tänzer offen, ungeschminkt und echt tanzend ihre Sinneswahrnehmungen zum Ausdruck bringen und sie mit dem Publikum teilen.«
Damian Gmür
Zeitgenössischer Tanz
Choreographie und Inszenierung: Guido Markowitz und Damian Gmür
Musikalische Leitung: Robin Davis
Soundscapes: Fabian Schulz
Bühne: Stefan Stichler
Licht: Andreas Schmidt
Dramaturgie: Alexandra Karabelas
Tanz Theater Pforzheim/Badische Philharmonie Pforzheim
Werkeinführung um 19:30 Uhr im Kleinen Saal