Florian Weiss’ Woodism Zwischen Cool and Free
Wenn sich die Posaune wie ein Morgennebel gravitätisch über den Bass legt, jeder einzelne Ton wie ein Felsmassiv klingt und der kompakte Bandsound daherkommt, als sei er für die Ewigkeit gemacht, wird endgültig klar, dass hier ein ganz großer Geschichtenerzähler am Werk ist. Denn genau so einer ist Florian Weiss. Woodism nennt der Schweizer Posaunist sein 2013 gegründetes Quartett, das die Begriffe Voodoo und Wood neu zusammenbringt und mit ehrfürchtigen, subtilen Klängen füllt. Weiss’ Improvisationen sind inspiriert von selbst erlebten Ereignissen und Eindrücken, die er in überwältigend schöne, oft ganz einfache Melodien und Lieder gießt. Charakteristisch für seine Kompositionen sind ihre Wärme und ihr Klang, unterfüttert durch minimalistische Saxofon- und Posaunenwellen und unauffällig eingegliederten Beats. Dabei lassen alle vier Musiker die Töne eher passieren, anstatt etwas erzwingen zu wollen. Musik eben, die einfach da ist und wirkt, als wäre sie das bereits seit tausend Jahren und habe nur darauf gewartet, endlich wachgespielt zu werden.
Besetzung:
Florian Weiss – Trombone
Linus Amstad – Alto Sax
Valentin v. Fischer – Double Bass
Philipp Leibundgut – Drums, Glockenspiel