GÖTTERDÄMMERUNG
Dritter Tag des Bühnenfestspiels
DER RING DES NIBELUNGEN
von Richard Wagner
Das Ringen um den Ring des Nibelungen geht in die finale Runde. Der
Held Siegfried verabschiedet sich von seinem Weib Brünnhilde, um in
die weite Welt zu neuen Taten auszuziehen. Auf seiner Reise den Rhein
hinab gelangt er an den Hof der Gibichungen, wo er Opfer von Hagens
Intrige wird. Jener Sohn Alberichs will in den Besitz des Rings gelangen,
den sein Vater einst aus dem gestohlenen Rheingold schmiedete.
Hagens Halbgeschwister, Gunther und Gutrune, dienen ihm dabei als
Erfüllungsgehilfen. König Gunther begehrt die ehemalige Walküre
Brünnhilde zur Frau, doch er ist unfähig, den magischen Feuerring
zu durchschreiten, der sie umgibt. Hagen weiß Rat: Mit Hilfe eines
Zaubertranks werden zugleich Siegfrieds Erinnerungen an Brünnhilde
ausgelöscht und seine Liebe zu Gutrune geweckt. Anschließend nimmt
Siegfried mithilfe des Tarnhelms die Gestalt Gunthers an und überwältigt
an dessen Stelle Brünnhilde, um sie dem König der Gibichungen als Braut
zuzuführen...
Die Götter sehen ihrem Untergang entgegen, Walhall, ihre Trutzburg, geht
in Flammen auf und der Held der Geschichte wird hinterrücks ermordet.
Urmutter Erdas düstere Prophezeiung von einst erfüllt sich. Und doch sieht
die Natur einem Neuanfang entgegen. Als Brünnhilde den Rheintöchtern
den Ring überreicht, schließt sich der Kreis des ewigen Werdens und
Vergehens. Richard Wagner sagte über das Ende: „Es gibt keinen Schluss
für die Musik, sie ist wie die Genesis der Dinge, sie kann immer wieder
von vorne anfangen, in das Gegenteil übergehen, aber fertig ist sie
eigentlich nie.“
Und doch setzte Wagner nach mehr als einem Vierteljahrhundert mit der
Götterdämmerung einen Schlusspunkt und führte die losen Enden der
Erzählung zusammen. Im Rahmen der Bayreuther Festspiele 1876 wurde
der gesamte Zyklus erstmals der staunenden Öffentlichkeit präsentiert