Ein Theaterstück für Kinder und Jugendliche von 6-12 Jahren – und natürlich auch für alle Erwachsenen, die die beiden Lausbuben Max und Moritz als DIE Klassiker der deutschen Comic-Literatur von 1865 wieder treffen können. Eine kindgerechte, fröhliche Inszenierung und irgendwie auch eine politische Wiedergutmachung an den Bösen Buben, deren Schicksal diesmal ganz sicher nicht in einer Mühle enden wird!
Etwas still war es um die beiden Bösen Buben geworden, die „Antihelden“ unserer Kindheit und der Kindheit unserer Groß-, Urgroß- und Ururgroßeltern, die immer einen neuen wilden Streich ausgeheckt haben, der einem die Haare zu Berge stehen ließ und manchem Huhn das köstliche Leben gekostet hat. Doch wie durch ein Wunder haben sie die Mühle überlebt – vielleicht war es ja auch nur eine üble Fantasie vom alten Herrn B. von anno dazumal!?!
Da stehen sie also wieder, bunt und frech wie eh und je, und laufen schnurstracks einem farblosen und überaus humorlosen Erzähler über den Weg, der dreist behauptet, ihre Geschichte, die Geschichte von Max und Moritz, weitererzählen zu dürfen! Was soll denn das???
Kurzerhand wird der „Buschmann“, wie sie ihn kühn nennen, überstimmt und die beiden nehmen ihm das Heft, respektive das Buch aus seiner farblosen Hand. Doch was müssen sie sehen: der Ort ihrer genialen Streiche, Wilhelmsbusch genannt, ist nur noch ein öder Flecken, in dem der „Boltewismus“ herrscht und die Macht von einem ominösen Heiligen Huhn an sich gerissen wurde. Big Huhn is watching you!
Dabei sind sie alle noch da, die Bewohner von Wilhelmsbusch und früheren Opfer ihrer Streiche: die Witwe Bolte, der Lehrer Lämpel, der Schneider Böck, Onkel Fritz und der Bäcker Ei, doch sind sie kaum wiederzuerkennen! Als graue Schatten, als Schwarz-Weiß-Ausgaben ihrer selbst versuchen sie, die Regeln des Heiligen Huhns (keine Fragen, keine Farben) zu befolgen. Oder auch nicht… Denn schon hat die Witwe Bolte einen lukrativen Schwarzmarkthandel mit gebratenen Hühnerkeulen etabliert. Obwohl es streng verboten ist, in Wilhelmsbusch, Huhn im Haus zu haben! Wenn das mal nicht der emsige Hühnerbeauftragte des Ortes bemerkt. Denn dann gibt es Ärger!
Wie M&M, so nennen sich die beiden mittlerweile, mit neuen Streichen wieder Farbe in ihre Welt bringen und sich quasi als „anarchistische Systemverweigerer“ wie damals gegen die Welt der Erwachsenen, deren Regeln und Einschränkungen behaupten, erleben wir in der frischen neuen Version von Bernhard Studlar als Deutsche Erstaufführung.