Am Dienstag, 12.9. ab 19.30 Uhr ist das Internationale Kammermusikfestival „WestfalenClassics“ einmal mehr im stimmungsvollen Ambiente von Schloss Körtlinghausen zu Gast, wo es ein musikalisches Wiedersehen und -hören mit dem Cellisten Ramón Jaffé und seiner Tochter Serafina an der Harfe gibt. Gemeinsam mit Festivalintendant Gernot Süßmuth an der Violine und Monica Gutmann am Klavier zelebrieren die beiden aus einer lettisch-jüdischen Musikerfamilie stammenden Interpreten an diesem Abend ein facettenreiches, überwiegend zwischen französischem Klangzauber und satten russischen Klangfarben changierendes Programm.
Camille Saint-Saëns erklingt zu Beginn mit der vom Impressionismus inspirierten Fantasie für Harfe und Violine, der Ramon und Serafina Jaffé anschließend eine Suite-Fantasie des Familienvaters und -Großvaters Don Jaffé gegenüberstellen – ebenso sensible wie ausdrucksstarke Musik, die den beiden Interpreten auf den Leib komponiert ist.
Filigrane Klangpoesie schließt sich mit Michail Glinkas „Lerche“ für Klavier solo an, gefolgt von der vitalen „Danse de lutin“ der französischen Komponistin Henriette Renié, die auch als eine der prägenden Harfenistinnen des frühen 20. Jahrhunderts gelten kann. In ihrer Musik steht das jahrhundertealte Instrument, das in eben dieser Zeit in Frankreich zur Gestalt der heutigen spätromantischen Konzertharfe reifte, dann auch keineswegs ausschließlich für zarte Klangpoesie, sondern vermag ebenso überzeugend markante rhythmische Impulse zu setzen. Mit Sergej Prokofjews brillantem C-Dur-Prelude schlägt Monika Gutmann den Bogen zurück, bevor das Klaviertrio D-Dur der deutschen Romantikerin Helene Liebmann das Programm krönt – Musik von betörender lyrischer Kraft und unwiderstehlichem Charme im facettenreich ausgespielten Dialog der Instrumente.