Angenommen, ein süchtig machendes Medikament käme ohne Altersbeschränkung auf den Markt – ohne Beipackzettel und ohne Wissen über seine Nebenwirkungen. Genau das ist der Status quo bei Companion-Bots. Tech-Giganten wie Meta und Microsoft, aber auch zahllose kleine Start-Ups entwickeln KI-gestützte Programme, die z.B. mit Avataren von Popstars agieren, um Jugendliche zu binden. Dabei existiert weder Regulierung noch Transparenz darüber, welche Werte oder politischen Haltungen diese Bots vermitteln. Interne Studien von Meta zeigen: Jede dritte weiblich gelesene Instagram-Nutzerin entwickelt durch dort vermittelte Ideale ein gestörtes Körperbild. Stellen Sie sich nun vor, Instagram wäre eine „sprechende“ Persönlichkeit. Und die Daten mit denen hier gehandelt wird sind keine Kontonummern oder Adressen, sondern die Persönlichkeitsprofile und intimsten Inhalte der Tagebücher einer ganzen Gesellschaft. Das Problem wird gesellschaftlich wie politisch kaum thematisiert. Es braucht einen Wandel im Diskurs und in der Vermittlung. Diese Produktion ermöglicht es, das Thema partizipativ zu (be-)greifen und in den Fokus von Betroffenen und Entscheidungstragenden zu rücken. In Zusammenarbeit mit Expert:innen aus Forschung und Bildung wurde ein partizipatives Dokumentar-Kammerspiel, das die Gefahren einer neuen Technologie beleuchtet, aufklärt und u.a. mit Hilfe einer KI-Expertin (junge) Menschen darauf vorbereitet, medienkompetent und selbstsicher in einer zunehmend digitalisierten Welt die Orientierung zu wahren.
In vier verwobenen Handlungssträngen begleitet das Publikum mehrere Protagonist:innen, nimmt teils aktiv teil und entdeckt, wie die Fäden eines neuartigen Produktes auf erschreckende Weise zusammenlaufen. Die größtenteils unveränderten Dokumentar-Materialien zeichnen ein realistisches Bild eines gesellschaftlich brisanten Themas..