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ROLF MILLER: „Wenn nicht wann, dann jetzt!“
Mit „WENN NICHT WANN, DANN JETZT“ wird Rolf Miller eines mit Sicherheit erneut
schaffen: elegant stolpernd den Elefanten im Raum zu umgehen. Denn das ist seine
Figur: stur wie ein Sack Zement - was nur dank seines Humors erlaubt sein kann.
Grandios ignorant, vital dumpf und komplett halbwissend.
Wie immer gibt der Comedian stoisch genau den Fels in der Brandung, der mit Zu
versicht wegschaut, vollmundig zu wichtigen Themen alles und dabei garantiert nichts
sagt; und natürlich alles bemerkt, nur nicht das eigene Scheitern. Je mehr um ihn
herum alles zusammenbricht, desto mehr können wir nicht fassen, wie dieser Gockel
nicht merkt, was los ist. „Er merkt’s einfach nicht“, würde man im echten Leben sagen.
Zum Glück bleibt dieses gemeingefährliche Vehikel auf einer Bühne. „Konträrfaszina
tion“ sagte einst Roger Willemsen dazu: der Betrachter kann herabschauen, wenn er
das Dschungelcamp sieht, und sich deshalb ergötzen. Konträr zum Täter.
Miller gelingt aber der „schmale Spagat“, wie er es falsch nennen würde; das Vorfüh
ren seiner Figur einerseits, aber auch darin spiegelnd unser eigenes Versagen ande
rerseits, darzustellen; zum Glück mit seinen Registern der kaum überhöhten Satire,
mit eben genau der Leichtigkeit, die wir von ihm kennen - und deshalb gar nicht gleich
bemerken, wie er den Elefanten zumindest betäubt: „…wenn nicht wann, äh dann …
jetzt … also äh … vom Ding her … praktisch..“
Es-genügt-nicht-sich-keine-Gedanken-zu-machen-man-muss-auch-unfähig-sein-sie
auszudrücken-Teil 8 !!!
Rolf Millers 8. Programm! Spätestens mit „Kein Grund zur Veranlassung“ und „Tatsa
chen“ gelang der endgültige Durchbruch - mit „Alles andere ist primär“ und „Obacht“
konnte der brillante Satiriker nicht nur anknüpfen, sondern noch mehr Publikum errei
chen..