Neue Philharmonie Westfalen – „Künstlerfreundschaft“
Leitung: GMD Rasmus Baumann, Solistin: Olga Scheps, Klavier
„Der Kerl hat mehr Ideen als wir alle zusammen.“ Johannes Brahms schob die Karriere seines noch ziemlich unbekannten Freundes Antonín Dvorák kräftig an. Aus dem Papierkorb des Tschechen, so meinte Brahms, könne sich jeder andere „die Hauptthemen zusammenklauben“. Brahms unterstützte seinen jüngeren Kollegen mit guten Kontakten und praktischen Tipps.
Dvorák legte seinem Mentor auch bei persönlichen Treffen neue Kompositionen vor. Dessen 8. Sinfonie fand Brahms „musikalisch fesselnd und schön“, wenngleich er zu viel „Nebensächliches“ darin fand. Hatte Brahms recht? Hören Sie selbst diese melodienblühende, folkloristisch getönte Achte mit ihrem feurigen Schwung und hinreißenden Walzern.
Wie schwer es ist, sich als Komponist einen Namen zu machen, musste der junge Brahms am eigenen Leib erfahren. Sein gewaltiges 1. Klavierkonzert wurde bei einer wichtigen Aufführung in Leipzig ausgepfiffen. In der Tat verunsicherte Brahms das an leichte Virtuosenkost gewöhnte Publikum mit seinem pianistisch äußerst vertrackten Stück. Fast wäre Brahms‘ Laufbahn mit diesem Fiasko besiegelt gewesen. Doch er ließ sich nicht beirren – und hatte Künstlerfreunde, die an ihn glaubten.
Die international gefeierte Pianistin Olga Scheps nimmt die Herausforderung an. Nachdem sie ihr geplantes Engagement bei der Neuen Philharmonie Westfalen im Februar 2023 kurzfristig absagen musste,
Orchesterkonzert
Programm:
Johannes Brahms, Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 d-moll op. 15
Antonín Dvorak, Sinfonie Nr. 8 G-Dur op. 88
Bild: Uwe Arens